Banken unter Druck: Darum sollten Sie jetzt handeln
Fast täglich lesen wir Meldungen in den Medien über geplante Bankenfusionen oder über Stellenabbau im Bankensektor. Diese rauschen jedoch an den meisten Unternehmern vorbei. Warum ist das so? Die Erklärung ist einfach: Weil es bei den meisten Unternehmern wirtschaftlich gut läuft und keine Verbindung des kriselnden Bankenbereichs zum eigenen Unternehmen hergestellt wird. Da ist es nur allzu menschlich, dass diese Meldungen bei jedem Einzelnen nicht so stark wahrgenommen werden.
Sprechen Sie daher das Thema aktiv bei Ihren Mandanten an. Einen sehr guten Überblick über die rückläufige Ertragslage der Banken gibt Carl-Dietrich Sander ab . Er beruft sich dabei auf den Monatsbericht der Bundesbank aus September 2019. Vor allem einen Punkt sollten Sie Ihren Mandanten verdeutlichen: Eine Bankenkrise würde eine Kettenreaktion auslösen, an deren Ende Ihre Mandanten stehen, die das Ganze dann letztlich ausbaden müssten. Denn die Entwicklung wird die Banken dazu zwingen, ihr Risiko weiter zu reduzieren. Höhere Sicherheitenforderungen, eine Reduzierung der Kreditlinien, schlechtere Konditionen sowie mehr Anforderungen an Unterlagen sind nur einige der Auswirkungen, mit denen Unternehmen dann leben müssten.
Beugen Sie dem vor, indem Sie die Finanzierungsstrategie Ihrer Mandanten überprüfen und ggf. anpassen. Um sich von der Geschäftspolitik einzelner Banken unabhängiger zu machen, bietet es sich beispielsweise an, mehrere Bankverbindungen als Alternative zur Hausbank einzugehen, den Finanzierungs-Mix zu erweitern oder die Sicherheiten-Vergabe zu prüfen nach dem Motto „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“.
Eine weitere Möglichkeit, die sich langfristig auswirken wird, ist die Verbesserung der weichen Faktoren, also der Soft Facts im Unternehmen. Denn die Soft Facts von heute werden die Hard Facts von morgen sein – und haben damit großen Einfluss auf die Ratingnote. Diese wird zukünftig von den Banken bei der Kreditvergabe sicherlich noch stärker in den Fokus rücken. Martin Dieter Herke gibt viele praktische Tipps zur Verbesserung der Soft Facts und beschreibt exemplarisch ein mögliches Bankengespräch zu diesem Thema.
Nutzen Sie jetzt die Zeit, in denen es vielen Ihrer Mandanten noch gut geht, um vorzusorgen. Denn wenn sich die Entwicklung weiter fortsetzen wird, kann es für Unternehmen ansonsten bald sehr ungemütlich werden.
Beste Grüße
Heiko Lucius
Fundstelle(n):
NWB-BB 2/2020 Seite 33
NWB XAAAH-40604