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Grundlagen des Factoring
Als Factoring bezeichnet man - verkürzt - den Kauf von Forderungen verbunden mit der Übernahme der damit zusammenhängenden Dienstleistungen und Risiken durch den Käufer. Das Factoring ist eine relativ junge Form der Absatzfinanzierung, die an Beliebtheit in den letzten Jahren rapide zugenommen hat und die insbesondere mittelständischen Unternehmen als Alternative dienen kann (vgl. H. V. Mayer, Factoring-Handbuch, S. 43 [45]). So stiegen die Umsätze der im Deutschen Factoring-Verband zusammengeschlossenen Factoring-Anbieter von 7,3 Mrd. DM im Jahr 1982 auf 18,9 Mrd. DM 1992 (vgl. die Übersicht bei Wassermann, Finanzierung, Leasing, Factoring [FLF] 1993 S. 167). Ein Ende dieser Entwicklung ist trotz abgeschwächter Konjunktur nicht in Sicht. Es besteht also Anlaß, die Grundlagen, Funktionsweisen und Probleme des Factoring näher zu betrachten.
I. Grundkonstellation und Begriffsbestimmungen
Dem Factoring liegt immer ein Dreiecksverhältnis zugrunde: Ein Unternehmen (”Anschlußkunde”) ist Inhaber einer Forderung gegen seinen Kunden (”Drittschuldner”). Diese Forderung tritt er im Rahmen des Factoringvertrags an den ”Factor” ab. Dieser zahlt dem Anschlußkunden...