IFRS Essentials
5. Aufl. 2019
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IAS 29 Rechnungslegung in Hochinflationsländern
1. Einleitung
Die kaufkraftorientierte Rechnungslegung in Ländern mit Hochinflation (Hyperinflation), mit dem Ziel der Scheingewinneliminierung, wird in IAS 29 geregelt. Aus der Sicht von Anwendern in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind diese Regelungen nur insoweit relevant, als es um deren ausländische Einheiten (Tochtergesellschaften, assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen) in Ländern mit Hochinflation geht. In derartigen Fällen ist der Abschluss der ausländischen Einheit zuerst um die Inflationseffekte zu bereinigen und erst danach die Währungsumrechnung durchzuführen.
2. Anwendung von IAS 29 bei ausländischen Einheiten: Der „7-Stufen-Ansatz“
▶ Schritt 1: Liegt Hochinflation vor?
Damit IAS 29 zur Anwendung gelangt, muss Hochinflation vorliegen. Eine Inflationsrate, welche kumuliert über 3 Jahre in der Nähe von 100 % liegt, ist regelmäßig der härteste Indikator (IAS 29.3e). Eine über 50 % liegende, aber stark steigende Inflationsrate kann ebenfalls für Hochinflation sprechen.
▶ Schritt 2: Festlegung des Preisindexes
Für die Kaufkraftanpassung (Inflationsanpassung) ist ein allgemeiner Preisindex heranzuziehen. Existieren mehrere Preisindizes (z. B. ...