Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
NWB Nr. 47 vom Seite 3743 Fach 3 Seite 9897

Mittelbare Grundstücksschenkung bei Miteigentum an eigengenutzten Wohnungen?

von Dipl.-Finanzwirt Bernhard Paus, Malterdingen

I. Betroffene Sachverhalte

Das Miteigentum an eigengenutzten Wohnungen kann sich je nach Art der Finanzierung und Nutzung als eine böse Steuerfalle erweisen. Das folgende Beispiel soll das Problem deutlich machen:

Im Rahmen einer eheähnlichen Gemeinschaft versorgt die Frau den Haushalt und die Kinder, damit der Mann einer Berufstätigkeit nachgehen kann. Nachdem der Mann sich für den Kauf eines Einfamilienhauses entschieden hat, wählt er die Gestaltung als Miteigentum zu je 1/2, obwohl er die gesamten Aufwendungen trägt und seine Partnerin aus einem von den Eltern geschenkten Kommanditanteil über eigene Einkünfte verfügt. Er ist der Auffassung, daß ihr gemeinsames Einkommen im Rahmen der gewählten Aufgabenverteilung auch ihr zuzurechnen ist und ihr zugute kommen soll.

Steuerlich wird diese großzügige Haltung mit erheblichen Nachteilen bestraft: Die Grundförderung und der Vorkostenabzug des § 10e EStG gehen zur Hälfte verloren. Der zahlende Partner kann die Grundförderung und den Vorkostenabzug nach § 10e EStG nur im Umfang seines Miteigentumsanteils in Anspruch nehmen, also zu 50 v. H. ( a. a. O.). Der beschenkte Partner erhält für seine Miteigentumshälfte keine Vergünstigungen, wei...BStBl I S. 887