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NWB-EV Nr. 11 vom Seite 364

Geschiedenen-Testament aus Praktikersicht

Handlungsbedarf im und für den Fall der Scheidung

Pawel Blusz

Der Blick auf die Statistik des Statistischen Bundesamts im Zusammenhang mit Scheidungen fällt – zumindest aus der Sicht der Heiratswilligen – ernüchternd aus. Die Anzahl der Ehescheidungen in Deutschland belief sich im Jahr 2017 nach Angaben des Statistischen Bundeamtes auf 153.501 (Abruf am ). Trotz der seit 2003 leicht rückläufigen Tendenz, stieg die Anzahl von Scheidungen seit 1978 bis 2003 beinahe ungebremst. Während in den Jahren 1951 bis 1960 12,65 Eheschließungen auf eine Scheidung kamen, betrug dieses Verhältnis in den Jahren 2011 bis 2017 schon 2,32 (Abruf am ). Diese Zahlen verdeutlichen, dass das Thema von Testamenten in Scheidungssituationen und nach einer Scheidung in der Praxis von großer Bedeutung ist. Der nachfolgende Beitrag gibt einen Überblick über den Handlungsbedarf im Fall einer Scheidung im Hinblick auf letztwillige Verfügungen.

Kernaussagen
  • Im Fall der Scheidung ist zunächst daran zu denken, bestehende Testamente entsprechend zu ändern. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die Enterbung des Noch-Ehegatten dazu führt, dass Pflichtteilsansprüche bestehen können. Dagegen hilft nur ein rechtzeitig abgeschlosse...