Die erstmalige Umsetzung der nichtfinanziellen Berichtspflichten der sog. „NFI-Richtlinie“ 2014/95/EU für das Geschäftsjahr 2017 zeigte die großen Herausforderungen auf, die für die Anwenderpraxis damit einhergehen. Besonders weitreichende Probleme stellen sich dabei bereits hinsichtlich der Abgrenzung der Inhalte der Berichterstattung. Für diese kommt ein Wesentlichkeitsgrundsatz zur Anwendung, der mit weitaus höheren Freiheitsgraden verbunden ist, als es aus der traditionellen Finanzberichterstattung geläufig ist. In der bereits erschienenen Literatur zu dem Thema wird den daraus resultierenden Fragen oftmals nicht ausreichend Bedeutung beigemessen. Der folgende Beitrag bezweckt daher eine Auseinandersetzung mit den einschlägigen Rechtsnormen in Deutschland und Österreich zur sog. „Wesentlichkeitsanalyse“ im Rahmen der nichtfinanziellen Berichterstattung; empirische Befunde zur erstmaligen Umsetzung dieser Bestimmungen in der Praxis sollen Einblicke zur gebotenen Weiterentwicklung in Theorie und Praxis bieten.