Kompendium Gesundheitsökonomie Strukturen, Institutionen, Finanzierung
1. Aufl. 2018
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BB. Ordnungsrahmen des Gesundheitssystems
B.11. Besonderheiten von gesundheitswirtschaftlichen Gütern
Das Gesundheitswesen in Deutschland stellt einen zentralen Wirtschafts- und Wachstumsfaktor dar. So beträgt der Anteil der Gesundheitsausgaben am Bruttoinlandsprodukte über 11 %, mit wachsender Tendenz. Damit liegt Deutschland in der Spitzengruppe Europas, lediglich in den USA ist der BIP-Anteil mit knapp 17 % deutlich höher. Neben dem unmittelbaren Anteil am BIP tragen Gesundheitsleistungen auch mittelbar zum Wachstum bei, denn die Leistungsfähigkeit des Humankapitals ist wesentlich auch von der körperlichen und psychischen Gesundheit abhängig.
Waren im Jahr 2000 circa 4,1 Mio. Menschen im Gesundheitswesen beschäftigt, sind es aktuell rund 5,5 Mio. Der Frauenanteil ist mit rund drei Viertel weit überdurchschnittlich. Auch wenn von den Beschäftigten rund die Hälfte in Teilzeit arbeitet, ist das Gesundheitswesen der mit Abstand bedeutendste Wirtschaftszweig.
Der Begriff Gesundheitswesen beschreibt ein äußerst komplexes System, im Rahmen dessen Leistungen erbracht werden, die auf die Förderung und Erhaltung der Gesundheit (Prävention), die Behandlung von Krankheiten und Verletzungen sowie di...