BFH Beschluss v. - XI B 206-208/01

Gründe

Die Verfahren XI B 206/01, XI B 207/01 und XI B 208/01 werden zu gemeinsamer Entscheidung verbunden (§ 73 der FinanzgerichtsordnungFGO—).

Die Nichtzulassungsbeschwerden können keinen Erfolg haben.

1. Die vom Kläger und Beschwerdeführer (Kläger) aufgeworfene Frage, ob die Begriffe ”Unterhaltsleistungen” i.S. des § 10 Abs. 1 Nr. 1 des Einkommensteuergesetzes (EStG) und ”Aufwendungen für den Unterhalt” i.S. des § 33a Abs. 1 EStG den gleichen oder einen unterschiedlichen Inhalt haben, ist nicht klärungsbedürftig. Sie ist bereits höchstrichterlich geklärt.

Der erkennende Senat hat mit Urteil vom XI R 127/96 (BFHE 192, 75, BStBl II 2002, 130) entschieden, dass nach überwiegender Meinung der Begriff ”Unterhaltsleistungen” i.S. des § 10 Abs. 1 Nr. 1 EStG dem in § 33a EStG verwendeten Begriff ”Aufwendungen für den Unterhalt” entspricht. Maßgeblich ist danach, dass die Aufwendungen zum Zwecke des Unterhalts gemacht worden sind. Unterhaltsleistungen i.S. des § 10 Abs. 1 Nr. 1 EStG sind die typischen Aufwendungen zur Bestreitung der Lebensführung.

2. Der Kläger hat auch nicht in der von § 116 Abs. 3 Satz 3 FGO gebotenen Form dargelegt, dass die Urteile des Finanzgerichts (FG) vom Urteil des Senats in BFHE 192, 75, BStBl II 2002, 130 abweichen und aus diesem Grund die Sicherung einer einheitlichen Rechtsprechung gemäß § 115 Abs. 2 Nr. 2 FGO eine Entscheidung des Bundesfinanzhofs (BFH) erfordert.

Die Zulassung der Revision wegen Divergenz setzt —nach altem wie nach neuem Recht— voraus, dass den Entscheidungen, die einander widersprechen sollen, im Wesentlichen gleichgelagerte Sachverhalte zugrunde liegen (vgl. z.B. , BFH/NV 2002, 347). Der Sachverhalt im Streitfall ist jedoch mit dem der Entscheidung des BFH in BFHE 192, 75, BStBl II 2002, 130 nicht vergleichbar. Wie das FG zutreffend erkannt hat, lag der Entscheidung des erkennenden Senats ein Fall zugrunde, in dem der zur Unterhaltsleistung verpflichtete Ehegatte dem anderen die gemeinsame Wohnung in Form einer Sachleistung überließ. Im Streitfall hat der Kläger jedoch der zwischenzeitlich geschiedenen Ehefrau nicht Unterhalt in Form einer unentgeltlichen Wohnraumnutzung geleistet.

Die Entscheidung ergeht mit Kurzbegründung gemäß § 116 Abs. 5 FGO.

Auf diese Entscheidung wird Bezug genommen in folgenden Gerichtsentscheidungen:



Fundstelle(n):
BFH/NV 2002 S. 1300 Nr. 10
VAAAA-67954