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Signifikante Erhöhung der Ausfallwahrscheinlichkeit?
Der Wertminderungstest für Kreditforderungen nach IFRS 9 folgt einem dreistufigen Verfahren, wobei die Erhöhung der Risikovorsorge vom 12-month expected loss auf einen lifetime expected loss einen signifikanten Anstieg der Ausfallwahrscheinlichkeit voraussetzt. Ist das sinnvoll?
Contra
IFRS 9 hat IAS 39 ersetzt und wurde trotz einer kritischen Entschließung des Europäischen Parlaments vom zu dem Thema „Internationale Rechnungslegungsstandards: IFRS 9“ (2016/2898(RSP)) in das EU-Recht übernommen.
IAS 39 folgt bei der Bewertung von Kreditforderungen zu fortgeführten Anschaffungskosten nach der Effektivzinsmethode dem sog. incurred loss-Ansatz , bei dem erst bei Vorliegen eines Kreditereignisses eine Wertminderung zu erfassen ist. Der expected loss-Ansatz des IFRS 9 stellt gegenüber dem incurred loss-Ansatz des IAS 39 eine Verbesserung dar (vgl. im Folgenden Haaker, DB 2016 S. 369 f.). Zum Bilanzstichtag zu erwartende Kreditausfälle werden dadurch – zumindest teilweise – erfasst. Vorgesehen ist allerdings ein unnötig kompliziertes, nach der „Kreditausfallqualität“ differenzierendes Dreistufenmodell, wobei
auf der ersten Stufe eine Kreditrisikovorsorge für einen 12-month expected los...