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SteuerStud Nr. 3 vom Seite 165

Kapitalgesellschaften im internationalen Steuerrecht

Inbound- und Outboundkonstellationen

Univ.-Prof. Dr. Stephan Kudert und Sarah Rothe

Das internationale Steuerrecht ist der komplexeste Bereich des Steuerrechts. Das Zusammenwirken zweier oder mehrerer Steuerrechtssysteme kann häufig zu einer Doppelbesteuerung oder doppelten Nichtbesteuerung (weiße Einkünfte) führen. Beides gilt es zu vermeiden. Dazu ist es unabdingbar, bei grenzüberschreitenden Sachverhalten sowohl die Besteuerungsfolgen im Quellenstaat als auch die Besteuerung durch den Heimatstaat genau zu betrachten. Zusätzlich zu den nationalen Rechtssystemen kommen dabei auch noch das Abkommens- und Europarecht ins Spiel. Im Folgenden erläutern wir zunächst die Grundzüge der Besteuerung international aktiver Kapitalgesellschaften. Dabei werden zugleich klassische Fragestellungen aufgezeigt, die in vielen Fallkonstellationen auftauchen können. Im Anschluss veranschaulicht eine Fallstudie grenzüberschreitende Aktivitäten von Kapitalgesellschaften.

I. Grundzüge der Inbound- und Outboundbesteuerung von Kapitalgesellschaften

1. Rechtstypenvergleich

Juristische Personen unterliegen grds. der Körperschaftsteuer (KSt), der Gewerbesteuer (GewSt) sowie dem Solidaritätszuschlag (SolZ). In der Praxis sind dies im Wesentlichen Kapitalgesellsc...