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Jahresabschlussanalyse 8: Cashflow-gestützte Jahresabschlussanalyse und Analyse der Kapitalflussrechnung
Baetge/Kirsch/Thiele,
Bilanzanalyse, 2. Aufl., Düsseldorf 2004
Brösel, Bilanzanalyse, 16. Aufl., Berlin 2017
Coenenberg/Haller/Schultze,
Jahresabschluss und Jahresabschlussanalyse, 25. Aufl., Stuttgart 2018
Gräfer/Wengel, Bilanzanalyse,
14. Aufl., Herne 2019
Graumann,
Controlling
– Begriff, Elemente, Methoden und Schnittstellen, 5. Aufl., Düsseldorf
2018
Graumann, Fallstudien zum
Controlling, 4. Aufl., Düsseldorf 2019
Graumann,
Kostenrechnung
und Kostenmanagement, 6. Aufl., Herne 2017
Grottel u. a. (Hrsg.), Beck'scher
Bilanz-Kommentar – Handels- und Steuerbilanz, 11. Aufl., München
2018
Küting/Weber, Die Bilanzanalyse,
11. Aufl., Stuttgart 2015
Peemöller, Bilanzanalyse und
Bilanzpolitik, 3. Aufl., Wiesbaden 2003
In zwölf Grundlagen-Beiträgen werden anhand eines durchgängigen Fallbeispiels Ideen, Methoden, praktische Umsetzung sowie die besonders wichtige Interpretation der Kennzahlen praxisnah erläutert.
1. Ausgangsdaten
595Unter Bezugnahme auf das in Kapitel IV vorgestellte durchgängige Fallbeispiel sind für die Cashflow-gestützte Analyse und die Analyse der Kapitalflussrechnung folgende Daten relevant:
596Die Bilanz zum 31.12.20t2 lautet:
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Aktiva
(Mio. €) | Passiva
(Mio. €) | ||||||||
Position | 20t2 | 20t1 | Position | 20t2 | 20t1 | ||||
A. | Anlagevermögen | 224,0 | 210,0 | A. | Eigenkapital | 123,0 | 116,0 | ||
I. | Immaterielle Vermögensgegenstände | 40,0 | 46,0 | I. | Gezeichnetes Kapital | 50,0 | 50,0 | ||
II. | Sachanlagen | 152,0 | 138,0 | II. | Kapitalrücklage | 15,0 | 15,0 | ||
III. | Finanzanlagen | 32,0 | 26,0 | III. | Gewinnrücklagen | 58,0 | 51,0 | ||
B. | Umlaufvermögen | 316,0 | 290,0 | B. | Rückstellungen | 87,0 | 90,0 | ||
I. | Vorräte | 134,0 | 126,0 | 1. | Pensionsrückstellungen | 32,0 | 29,0 | ||
II. | Forderungen
aus LuL (alle kurzfristig) | 126,0 | 112,0 | 2. | Sonstige
Rückstellungen | 55,0 | 61,0 | ||
III. | Sonstige Vermögens- gegenstände | 30,0 | 30,0 | C. | Verbindlichkeiten | 330,0 | 294,0 | ||
IV. | Liquide Mittel | 26,0 | 22,0 | 1. | Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten (davon kurzfristig) | 216,0 (136,0) | 198,0 (123,0) | ||
2. | Verbindlichkeiten aus LuL
(alle kurzfristig) | 92,0 | 84,0 | ||||||
3. | Sonstige Verbindlichkeiten (alle kurzfristig) | 22,0 | 12,0 | ||||||
Summe
Aktiva | 540,0 | 500,0 | Summe
Passiva | 540,0 | 500,0 |
Bei dem Beispielunternehmen soll es sich um ein Maschinenbauunternehmen handeln. Folglich können für Zwecke der nachfolgenden Kennzahlenanalyse die üblichen Bilanzrelationen des verarbeitenden Gewerbes Anwendung finden.
597Die Gewinn- und Verlustrechnung für den Zeitraum 1.1. – 31.12.20t2 lautet:
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Position
(Mio. €) | 20t2 | 20t1 | |
Umsatzerlöse | 1.020,0 | 944,0 | |
- - - - | Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen Sonstige betriebliche Aufwendungen | 442,0 315,0 40,0 182,0 | 402,0 306,0 38,0 168,0 |
= | Ergebnis der
betrieblichen Tätigkeit (EBIT) | 41,0 | 30,0 |
- | Zinsaufwendungen | 14,0 | 12,0 |
= | Ergebnis vor Steuern
(EBT) | 27,0 | 18,0 |
- | Steuern vom Einkommen und
Ertrag | 9,0 | 6,0 |
= | Ergebnis
nach Steuern | 18,0 | 12,0 |
598Dem Anhang sind folgende weitere analyserelevante Angaben zu entnehmen:
Die Pensionsrückstellungen sind zur Gänze dem langfristigen und die sonstigen Rückstellungen zur Gänze dem kurzfristigen Fremdkapital zuzuordnen. Diese Annahme ist zwar vereinfachend, entspricht aber im Wesentlichen den Gegebenheiten der Praxis.
Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind kurzfristig 136,0 Mio. € (Vorjahr 123,0 Mio. €).
Die übrigen bilanziell ausgewiesenen Verbindlichkeiten sind zur Gänze kurzfristig.
Die Bilanz wurde nach Gewinnverwendungsbeschluss aufgestellt. D. h., das in der GuV ausgewiesene Ergebnis nach Steuern wurde in Höhe der in der Bilanz ausgewiesenen Beständedifferenz der Gewinnrücklagen in diese eingestellt und in Höhe des verbleibenden Betrags an die Anteilseigner ausgeschüttet. Von einem Gewinnvortrag wird hier abgesehen.
Der Steuersatz vom Einkommen und Ertrag beträgt 33 %.
Für das Vorjahr 20t1 soll angenommen werden, dass die langfristigen Rückstellungen gegenüber 20t0 um 1,0 Mio. € zugenommen haben. (Diese Annahme ist für die Ermittlung des Cashflows nach DVFA/SG für 20t1 relevant.)
599Zur Bildung der Strukturbilanz muss lediglich das Fremdkapital nach Fristigkeiten aufgegliedert werden. Das Eigenkapital wird zur Gänze als langfristiges Kapital angenommen. Dies ist plausibel, da die Bilanz nach Gewinnverwendung aufgestellt wurde.
600Die Aktivseite kann komplett in die Strukturbilanz übernommen werden. Es soll angenommen werden, dass weder Entwicklungskosten noch sonstige Bilanzierungshilfen (z. B. latente Steuern) aktiviert wurden, sodass keine Korrekturmaßnahmen erforderlich sind. Auch für das wirtschaftliche Eigenkapital ergeben sich keine Änderungen, es entspricht dem bilanziellen Eigenkapital.