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PiR Nr. 2 vom Seite 64

Misslungene Portfolioregelungen in IFRS 15?

WP/StB Dr. Norbert Lüdenbach, Düsseldorf

I. Sachverhalt

U betreibt ein Internetmodehaus für Damenbekleidung und Damenschuhe. Die Waren werden mit 1-monatigem Rückgaberecht geliefert. Die statistisch belegte Retourenquote beträgt (bei geringer Standardabweichung) 40 %. Kurz vor Weihnachten werden Waren für 10 Mio € ausgeliefert. Mit Eingang der erwarteten Rückgaben ist wegen der Feiertage erst im Januar zu rechnen.

U bucht noch im Dezember einen Umsatz von 6 Mio €.

II. Fragestellung

Darf U für die mit einem Retourenrisiko behafteten Lieferungen einen Umsatz ausweisen?

III. Lösungshinweise

1. Retourenrisiko als variable Vergütung

Die Veräußerung von Waren unter Einräumung eines Rückgaberechts (sale with a right of return) wird in IFRS 15.B20 ff. behandelt. Danach gilt:

  • Das mit einem Retourenrisiko behaftete Entgelt ist als variables Entgelt i. S. von IFRS 15.56 ff. anzusehen (IFRS 15.B23).

  • Ein Umsatz i. H. der erwarteten Einnahmen, also unter Kürzung um die erwartete Retourenquote (IFRS 15.B21(a)), kann deshalb nur dann realisiert werden, wenn die Beschränkungen für variable (unsichere) Entgelte beachtet werden.

  • Zu diesen Beschränkungen gehört insbesondere, dass ein variables Entgelt nur dann realisiert werden kann, wenn es hoch wahr...

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