Auswirkungen der BEPS-Aktionspläne auf Verrechnungspreise und Dokumentationspflichten
Nach [i]Schwerpunktthema BEPSder Veröffentlichung der finalen BEPS-Berichte am wartet auf die Unternehmen und deren Berater ein großes Stück Arbeit. Etwa 2.000 Seiten stark sind die Papiere, die auf der Internetseite der OECD bzw. unter http://go.nwb.de/mrr64 abrufbar sind, insgesamt, und die Länder arbeiten bereits intensiv an der Umsetzung der einzelnen Maßnahmen. Für diese Ausgabe der IWB haben wir einige Änderungen, die sich auf die Verrechnungspreisrichtlinien sowie auf Dokumentationsanforderungen von Verrechnungspreisen beziehen, näher beleuchtet:
[i]Keynote: Immaterielle Vermögenswerte – Neudefinition des Fremdvergleichsgrundsatzes?Für die Bestimmung sachgerechter Verrechnungspreise gilt der Fremdvergleichsgrundsatz: Danach sind für Geschäftsvorfälle zwischen verbundenen Unternehmen diejenigen Bedingungen anzusetzen, die in vergleichbaren Geschäftsvorfällen zwischen voneinander unabhängigen Dritten vereinbart worden wären. Ein Ziel des BEPS-Projekts war es, den Fremdvergleichsgrundsatz zu stärken, um eine Besteuerung der Unternehmensgewinne sicherzustellen, die im Einklang mit der wirtschaftlichen Tätigkeit und der unternehmerischen Wertschöpfung der Unternehmen ist. Ein Schwerpunkt war die Konkretisierung der OECD-Verrechnungspreisleitlinien zu Geschäftsvorfällen mit immateriellen Werten, bei denen die Festlegung eines fremdüblichen Verrechnungspreises häufig besonders schwierig ist. In der Keynote von Kroppen/Rasch ab wird der finale Bericht zu den BEPS-Aktionspunkten 8-10 analysiert und kritisch gewürdigt.
[i]Country-by-Country ReportingAls Ergebnis des BEPS-Aktionsplans 13 wurde das Kapitel V der OECD-Richtlinien zur Dokumentation von Verrechnungspreisen neu gefasst. Insbesondere im Bereich des Country-by-Country Reportings bestehen umfangreiche Interpretationsmöglichkeiten. Im Interesse der Steuerpflichtigen ist zu hoffen, dass im Rahmen der Umsetzung der neuen Leitlinien noch einige Unklarheiten ausgeräumt werden. Der Beitrag von van der Ham/Tomson ab stellt die Herausforderungen für die Praxis im Zusammenhang mit der Datenerfassung für den Country-by-Country Report dar und zeigt, dass auf die Unternehmen ein erheblicher Aufwand zur Erfüllung der neuen Dokumentationspflichten zukommt.
[i]Jubiläumsausgabe 25 Jahre SWI als kostenlose BeilageDer Linde Verlag aus Wien feiert in diesem Jahr gleich zwei Jubiläen: Zum einen besteht der Verlag nunmehr seit 90 Jahren und zum anderen erschien vor 25 Jahren die erste Ausgabe der Zeitschrift Steuer und Wirtschaft International (SWI). Im Rahmen einer besonderen Kooperation zwischen dem Linde Verlag und dem NWB Verlag erhalten Sie daher mit dieser IWB als kostenlose Beilage die Jubiläumsausgabe der SWI, die sich im thematischen Schwerpunkt dem wichtigen DBA zwischen Deutschland und Österreich widmet. Im Namen der IWB-Herausgeber und der Redaktion gratuliere ich dem Linde Verlag und der SWI zum Jubiläum und wünsche Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, nun viele neue Erkenntnisse und eine anregende Lektüre beider Zeitschriften.
Christian Rohde
Fundstelle(n):
IWB 22 / 2015 Seite 1
AAAAF-08436