Der Nießbrauch im Zivil- und Steuerrecht
10. Aufl. 2014
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VORWORT zur 10. Auflage
Der Nießbrauch hat in der Praxis eine erhebliche Bedeutung. Zahlreiche Eltern behalten sich bei der Übertragung von Vermögenswerten auf ihre Kinder im Rahmen einer vorweggenommenen Erbfolge den Nießbrauch vor. Standen hierbei zunächst Nießbrauchsgestaltungen bei Grundstücksübertragungen im Vordergrund, wird aktuell ein Nießbrauch häufig bei Anteilen an Kapital- oder Personengesellschaften eingeräumt bzw. bei Anteilsübertragungen vom Schenker vorbehalten.
Die bürgerlich-rechtlichen Grundlagen des Nießbrauchs sind trotz ihrer nur rudimentären Regelung im Bürgerlichen Gesetzbuch komplex. Zudem differenzieren die gesetzlichen Vorschriften zum Nießbrauch hinsichtlich unterschiedlicher Vermögenswerte, wie beispielsweise zwischen Sachen einerseits und Rechten andererseits. Schon dies stellt besondere Anforderungen an die Vertragsgestaltung. Außerdem ist die Besteuerung von Einkünften aus Nießbrauchsrechten im Einkommensteuergesetz nicht besonders geregelt. Sie richtet sich daher nach allgemeinen Grundsätzen des Einkommensteuerrechts, das jedoch zahlreiche Fragen zur Beurteilung eines Nießbrauchs nicht eindeutig beantwortet. Selbst die umfangreiche, aber zum ...