BFuP Nr. 3 vom 01.06.2014 Seite 247
Nachhaltig? Eine
ländervergleichende Diskussion der gesellschaftspolitischen Tragfähigkeit des
Atomausstiegs in Deutschland und der Schweiz hinsichtlich Opportunitäten zur
unternehmerischen Einflussnahme
Von Sylviane Chassot, Universität St. Gallen
Der Atomausstieg bedingt eine
Anpassung der regulatorischen Rahmenbedingungen und stellt
Energieversorgungsunternehmen (EVUs) vor Herausforderungen. EVUs haben jedoch
die Möglichkeit, ihre Bedürfnisse mittels unternehmerischer Einflussnahme in
den Gesetzgebungsprozess einzubringen. Ein Ansatz besteht darin, im Namen der
Kunden bzw. Wähler zu argumentieren, indem man deren Bedürfnisse aufzeigt.
Mittels Meinungsumfragen zeigt diese Studie, wie Stromkunden in Deutschland und
der Schweiz den Atomausstieg wahrnehmen. Frühere Studien zum Effekt von
Reaktorunfällen haben gezeigt, dass sich langfristig die widerwillige Akzeptanz
der Atomenergie wegen Mangels an Alternativen erholte. In dieser Studie tritt
dieser Effekt nach „Fukushima” nicht auf, da das wahrgenommene
Potential der erneuerbaren Energien gestiegen ist.