Mezzanine-Kapital (HGB)

1. Begriffsbestimmung

Das Eigenkapital ist definiert als die Saldogröße der bilanziellen Aktiva abzüglich der Passiva. Eine weitergehende Begriffsbestimmung sucht man im HGB vergeblich. Mezzanine-Kapital (ital. Zwischengeschoss) ist ein Sammelbegriff für alle Finanzierungsinstrumente, die sowohl Eigen- als auch Fremdkapital darstellen können. Für diese hybriden Finanzierungsformen stellt sich in der Praxis die Frage des zutreffenden Bilanzausweises. Abhängig von der vertraglichen Ausgestaltung kann Mezzanine-Kapital mehr eigenkapital- oder mehr fremdkapitaltypische Eigenschaften aufweisen.

Die Finanzierung mittels Mezzanine-Kapital hat insbesondere für mittelständische Unternehmen in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Aufgrund der verschärften Anforderungen an die Eigenkapitalquote der Unternehmen durch die Einführung der Eigenkapitalverordnung Basel II stellen hybride Finanzierungsformen eine Möglichkeit dar, die Eigenkapitalquote des Unternehmens zu erhöhen, ohne die Beteiligungsverhältnisse zu verschieben. Darüber hinaus werden durch Mezzanine-Finanzierungen die Sicherheiten des Unternehmens nicht geschmälert.

Nachteilig wirkt sich aus, dass Mezzanine-Finanzierungen gegenüber klassischen Kreditfinanzierungen deutlich höhere Kosten aufweisen. Aufgrund der fehlenden Sicherheitengestellung wird der Kapitalgeber in der Regel eine höhere Vergütung für die Kapitalüberlassung verlangen.

Als eigenkapitalähnliche Formen (sog. equity mezzanine) der Mezzanine-Finanzierung kommen in Betracht:

• Genussrechte,

• als Wertpapiere verbriefte Genussscheine,

• atypisch stille Gesellschaften,

• Wandel- und Optionsanleihen.

Folgende Finanzierungsformen haben aufgrund ihrer Ausgestaltung Fremdkapitalcharakter (sog. debt mezzanine):

• nachrangige und partiarische Darlehen sowie

• typisch stille Gesellschaften.

2. Typische Merkmale

Trotz der unterschiedlichen Ausgestaltungsformen lassen sich einige Charakteristika erkennen, die für mezzanine Finanzierungsformen typisch sind.