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SteuerStud Nr. 1 vom Seite 10

Flächendeckender gesetzlicher Mindestlohn

Eine theoretische und wirtschaftspolitische Übersicht zu einem Regierungsvorhaben der großen Koalition

Dr. Stephan Bannas

„Ein Bundeskanzler oder eine Bundeskanzlerin verdient in Deutschland zu wenig – gemessen an der Leistung, die sie oder er erbringen muss, und im Verhältnis zu anderen Tätigkeiten mit weit weniger Verantwortung und viel größerem Gehalt“, sagte Peer Steinbrück, der SPD-Kanzlerkandidat der Bundestagswahl 2013, im Dezember 2012 in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS). Vermutlich ohne es zu wollen hat er mit dieser Äußerung ein ungewöhnliches Schlaglicht auf die Mindestlohndebatte geworfen. Erklärtes Ziel der Regierungsarbeit in dieser Legislaturperiode ist laut Koalitionsvertrag ein gesetzlich verordneter Mindestlohn. Deshalb können Pro- und Contra-Argumente, aber auch die Einordnung in das marktwirtschaftliche System zum Gegenstand der mündlichen Steuerberaterprüfung werden. Im folgenden Beitrag wird zunächst modelltheoretisch der zentrale Koordinierungsmechanismus der Marktwirtschaft, die Preisbildung auf Märkten erläutert. Dabei wird auch das Gegenstück des Mindestlohns, der Höchstpreis, kurz erarbeitet. Dieser eher theoretisch gehaltene Abschnitt legt die volkswirtschaftlichen Grundlagen; Prüfungskandidaten können ...