Alles Öko, oder was?
Lebensmittel, Benzin, Reisen und Energie – was haben diese auf den ersten Blick scheinbar unterschiedlichen Bereiche gemeinsam? Nein, es handelt sich hier nicht um ein Gewinnspiel und Sie finden die Lösung auch nicht auf der letzten Seite. Ich nehme die Antwort vorweg: Steigende Kosten! Da sich diese Aufzählung noch beliebig erweitern ließe, nimmt man die aktuelle Nachricht, dass Privatkunden und Unternehmen ab 2014 tiefer als bislang für Strom in die Tasche greifen müssen, fast schon mit einem resignierenden Achselzucken hin. Schuld daran ist die gestiegene Ökostrom-Umlage, auch EEG-Umlage genannt. Sie wird von bisher 5,277 auf 6,24 Cent pro kWh angehoben. Das klingt eigentlich wenig dramatisch, kann aber spürbare Folgen haben. Kommen schon auf einen durchschnittlichen Haushalt etwa 40 € Mehrkosten im Jahr zu, ist nicht viel Phantasie notwendig, um sich auszumalen, dass viele Unternehmen deutlich stärker als Privatpersonen betroffen sind. Man denke nur an produktionsintensive Unternehmen, in denen die Energiekosten einen der größten Kostenblöcke darstellen.
Glücklich dürfen sich daher diejenigen Unternehmen des produzierenden Gewerbes schätzen, die in den Genuss einer Befreiung von der Ökostrom-Umlage kommen. Glücklich deshalb, weil nur wenige dieses Privileg besitzen: Voraussetzung für eine – nahezu vollumfängliche – Befreiung ist, dass der Stromverbrauch mindestens 1 GWh pro Jahr beträgt und die Kosten für den Verbrauch mindestens 14 % der Bruttowertschöpfung des Unternehmens ausmachen. Für die meisten Ihrer Mandanten wird das nicht in Frage kommen. Für sie kann es also nur heißen, das beste aus der Situation zu machen und durch eine Reduzierung des Stromverbrauchs die Mehrkosten auszugleichen.
Schwerpunkt: Praxishinweise zur Reduzierung der Energiekosten
Wir beschäftigen uns daher in dieser Ausgabe schwerpunktmäßig damit, wie Sie Ihre Mandanten dabei unterstützen können. Zum einen gibt Ihnen Erichsen ab S. 327 einen Leitfaden zur Reduzierung der Energiekosten in Unternehmen an die Hand. Passend hierzu steht Ihnen in der Datenbank mit der Energiekosten-Analyse ein neues Berechnungsprogramm zur Verfügung. Darüber hinaus erläutern Jöhnk, Kästner und Wehlert ab S. 332, welche gesetzlichen Entlastungsmöglichkeiten bei der Strom- und Energiesteuer ggf. auch bei Ihren Mandanten bestehen.
Beste Grüße
Heiko Lucius
Fundstelle(n):
NWB-BB 11/2013 Seite 321
NWB JAAAE-47297