Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
NWB-BB Nr. 10 vom Seite 309

Liquiditätsverbesserung durch Reverse Factoring

Ablauf, Anlaufstellen und Praxishinweise

Martin Dieter Herke

Zum sind die ersten Vorschriften von Basel III in Kraft getreten. Weitere Regelungen, die insbesondere die Liquidität und das verfügbare Kreditvolumen tangieren, folgen. Als Berater sollten Sie nicht erst eingreifen, wenn Ihre Mandanten bereits Finanzierungsprobleme haben, sondern vorausschauend überlegen, wie Sie die Liquidität auf breiter Basis absichern können. Bei vielen Unternehmen – mittlerweile auch bei kleinen und mittelständischen – bietet es sich an, den Einsatz von Factoring zu prüfen, also den Verkauf von Forderungen durch den Lieferanten. Weniger bekannt, aber möglicherweise durchaus sinnvoll, ist das „umgekehrte Factoring” (Reverse Factoring), bei dem die Initiative nicht vom Lieferanten, sondern vom Abnehmer ausgeht: Dessen Verbindlichkeiten werden zunächst von einem Factor übernommen und der Abnehmer hat erst einmal Zeit gewonnen. Das verbessert seine kurzfristige Liquidität.

I. Wie funktioniert das „normale” Factoring?

Factoring ist der fortlaufende Ankauf nicht notleidender Forderungen aus Warenlieferungen, Dienstleistungs- oder Handelsgeschäften durch einen Factor (Factoringgesellschaft oder Bank). Das bedeutet, dass...