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Simulative Unternehmensbewertung
Die Unternehmensbewertung stellt die Königsdisziplin der Betriebswirtschaftslehre dar. Häufig wird die theoretisch gegebene Methodenvielfalt in der Praxis auf Verfahren reduziert, welche die Unvollkommenheit des Kapitalmarkts ignorieren und die unsicheren Zahlungsströme des Kaufobjekts durch Risikozuschläge verdichten. Das Ergebnis ist ein als objektiv vermarkteter Wert für jedermann. Das simulative Zustands-Grenzpreismodell (sZGPM) wählt einen entgegengesetzten Ansatz. Es berücksichtigt explizit die Kapitalmarktunvollkommenheit und legt die mehrdeutigen Zahlungsströme des Kaufobjekts offen, so daß als Ergebnis eine Bandbreite subjektiver Grenzpreise in Abhängigkeit von Zielsetzung und Entscheidungsfeld des Bewerters resultiert.
1 Problemstellung
Die Gründe der jüngsten Finanzkrise mögen zwar vielfältig sein, doch sticht besonders ein Aspekt hervor: die Irreführung durch finanzierungstheoretische Bewertungsverfahren der neoklassischen Kapitalmarkttheorie. Sie verheißen einen „wahren” Wert und preisen ihn als allgemeingültig für jedermann, ob es sich nun um ein Wertpapier oder ein Unternehmen selbst handelt. Hierbei werden die dem Bewertungsobjekt zugehörigen Zahlungsströme auf Basis ...