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Einsteins Spuk oder: Erfüllen passive latente Steuern die Kriterien einer Rückstellung nach IAS 37?
Derzeit streiten sich IDW und BStBK darum, ob passive latente Steuern die Kriterien einer handelsrechtlichen Rückstellung erfüllen. Vor diesem Hintergrund soll „naiv” gefragt werden: Erfüllen passive latente Steuern die Kriterien einer Rückstellung nach IAS 37 und ist IAS 12 insofern überflüssig?
Contra
Gem. IAS 37.14 ist eine Rückstellung anzusetzen, wenn
ein Unternehmen aufgrund eines vergangenen Ereignisses eine gegenwärtige Verpflichtung hat (sog. „verpflichtendes Ereignis„),
deren Erfüllung wahrscheinlich zum Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen führt und
eine verlässliche Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist.
Eine Passivierung hat allerdings nur zu erfolgen, soweit
die Wahrscheinlichkeit des Bestehens einer gegenwärtigen Verpflichtung (IAS 37.15) sowie
die Wahrscheinlichkeit eines Potenzialabflusses (IAS 37.23)
jeweils 50 % überschreiten (vgl. Haaker, PiR 2005 S. 51 NWB IAAAB-67925). Wird eine der beiden „50 + x„-Prozent-Hürden unterschritten, so hat eine Rückstellungspassivierung zu unterbleiben.
Wenden wir die vorstehenden Kriterien einmal auf einen typischen Fall an, der zu latenten Steuern führt (vgl. Brösel/Haaker/Zwirner, in...