Das Bruttoinlandsprodukt von Guatemala betrug 2011 46,9 Mrd. USD. Dieser Wert lag 3,8 % über dem Wert von 2010. 13 % des BIP entfallen auf den landwirtschaftlichen Sektor, der überdies 38 % der Arbeitnehmer auf sich vereint. Der Abbau von Handelsbeschränkungen, etwa durch die Unterzeichnung des Assoziierungsabkommens EU – Zentralamerika (Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua und Panama) am 29.6.2012 und der Anstieg der Handelsvolumina unterstreichen die steigende Bedeutung des Außenhandels für Guatemala. Es hat in diesem Zusammenhang Verrechnungspreisrichtlinien verabschiedet, die zum 1.1.2013 in Kraft getreten sind und aus steuerlicher Sicht den Fremdvergleich als Maßstab der Preisbildung zwischen verbundenen Unternehmen fordern. Der vorliegende Artikel stellt wesentliche Aspekte der neuen Richtlinien dar. Er erläutert zunächst, wie verbundene Unternehmen in Guatemala definiert werden. Es folgen Ausführungen zu praxisrelevanten Aspekten für deutsche Unternehmen, die in Guatemala mit einer Tochtergesellschaft oder Betriebsstätte aktiv sind. Hierbei wird auch pointiert auf Unterschiede zur deutschen Legislatur hingewiesen.