Sanieren statt Liquidieren
1. Aufl. 2012
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4. Aufzeigen alternativer Szenarien
4.1. Erstkontakt mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden
Vor diesem Hintergrund wandte sich der Aufsichtsratsvorsitzende an eine auf Sanierung durch Insolvenz spezialisierte Beratungsgesellschaft mit der Bitte um Überprüfung, ob es zu dem aufgezeigten Weg – einer Übertragung der Anteile auf einen Investor für 1 € – Alternativmöglichkeiten gäbe. Mit ihm wurden zunächst mögliche Szenarien diskutiert. Eine Mittelzufuhr seitens der Gesellschafter war aufgrund fehlender Mittel, jedenfalls in der benötigten Höhe, ausgeschlossen. Ohne die notwendige Liquidität stand aber die Zahlungsunfähigkeit unmittelbar bevor. Aus Sicht des Beraters war eine Insolvenz in jedem Fall unausweichlich. Ob der angekündigte Investor angesichts der kritischen Situation wirklich eingestiegen wäre, erschien im Übrigen aufgrund der Erfahrung des Beraters sehr zweifelhaft. Aus seiner Sicht war deshalb die Insolvenz nicht nur unausweichlich, um Haftungsrisiken zu vermeiden, sondern auch unter den gegebenen Umständen der einzig gangbare Weg, um über das Insolvenzgeld die notwendige Liquidität zu generieren und die hohen Restruktu...