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BFuP Nr. 4 vom Seite 364

Wertorientierte Vergütung des Aufsichtsrats – Auswirkungen auf den Unternehmenswert

Von Dr. Michael Ebert und Dr. Nicole Zein, Mannheim

Im zweistufigen System der Unternehmensführung deutscher Kapitalgesellschaften ist der Aufsichtsrat neben dem Vorstand das zentrale Gesellschaftsorgan. Dennoch finden sich in der Praxis deutliche Unterschiede in der Ausgestaltung der Vergütung beider Organe. Dies wirft die Frage nach der Zahlungsbereitschaft der Anteilseigner für den Aufsichtsrat als zentrales Kontrollorgan auf. In einer spieltheoretischen Analyse wird gezeigt, inwiefern eine unternehmenswertorientierte variable Vergütung des Aufsichtsrats die Ausübung seiner Pflichten, beeinflussen kann. Als Ergebnis zeigt sich, dass eine solche Vergütung den Aufsichtsrat insbesondere zur verstärkten Wahrnehmung seiner Bestellungsfunktion anreizt. Die Anteilseigner können den erwarteten Nettounternehmenswert über die Wahl einer geeigneten Beteiligung des Aufsichtsrats am Unternehmenswert maximieren. Den Empfehlungen des DCGK entsprechend, ist eine variable wertorientierte Aufsichtsratsvergütung damit aus Anteilseignersicht sinnvoll.

1 Einleitung

In ihrer Grundkonzeption gelten Aktiengesellschaften als Meisterstücke der modernen industriellen Wirtschaft. Ein Charakteristikum deutscher Aktiengesellschaften ist dabei die duale Leitungsstru...