BBK Nr. 11 vom Seite 481

Herstellungskosten ohne Herstellungsvorgang

Christoph Linkemann | verantw. Redakteur | bbk-redaktion@nwb.de

Finanzverwaltung veröffentlicht den Entwurf der Einkommensteuer-Änderungsrichtlinien 2012 (EStÄR)

Die Finanzverwaltung macht ernst: Mit dem Entwurf der EStÄR 2012 soll der steuerliche Herstellungskostenbegriff erweitert werden. Bereits ab 2012 sollen folgende neue Bestandteile aktiviert werden: Kosten der allgemeinen Verwaltung, Aufwendungen für soziale Einrichtungen, Aufwendungen für freiwillige soziale Leistungen sowie Aufwendungen für die betriebliche Altersversorgung.

Die neue [i]Philipps, Änderung des steuerlichen Herstellungskostenbegriffs durch das BilMoG?, BBK 10/2010 S. 468 NWB UAAAD-43261Definition der Herstellungskosten war bereits Gegenstand des BilMoG-Anwendungsschreibens vom , war aber nach Protesten der Wirtschaft ausgesetzt worden bis zur nächsten Überarbeitung der Einkommensteuer-Richtlinien. An der damals von WP/StB Prof. Dr. Holger Philipps in der BBK geäußerten Kritik hat sich nichts geändert: Entgegen der Gesetzesbegründung wird das BilMoG nicht steuerneutral umgesetzt, die Herstellungskosten nach Handels- und Steuerbilanz laufen (wieder) auseinander und das von der Verwaltung zur Begründung angeführte BFH-Urteil befasst sich nur mit Kosten, die tatsächlich bei der Herstellung anfallen.

Ab Seite 500 stellt Prof. Dr. Philipps den Entwurf von R 6.3 EStÄR vor. Zu hoffen bleibt, dass die Neuregelung bis zur endgültigen Zustimmung im Bundesrat zum Jahresende noch einmal verändert wird. Denn die Gewinnauswirkungen sind in einzelnen Branchen erheblich.

Investitionen: Bilanzierung von Zuwendungen und Berechnung der Vorteilhaftigkeit mittels Punktwertverfahren

Einen Schwerpunkt in dieser BBK-Ausgabe bilden die Investitionen:

  • Im Buchführungs-Seminar zeigen Dipl.-Kfm. Volker Endert und Dipl.-Kfm. Karsten Sepetauz ab Seite 491, wie Investitionszuwendungen in Handels- und Steuerbilanz nach der direkten und nach der indirekten Methode darzustellen sind.

  • Dass [i]Elektronische Arbeitshilfe in der NWB Datenbank unter NWB OAAAE-10114es bei der Beurteilung, wie vorteilhaft eine Investition ist, nicht nur auf die reinen Zahlungen ankommt, stellt Dipl.-Betriebswirt Jörgen Erichsen ab Seite 516 vor: Zu seinem Beitrag zum Punktwertverfahren gehört auch eine Excel-Arbeitshilfe, mit der sich die Werte leicht berechnen lassen.

Beste Grüße

Christoph Linkemann

Fundstelle(n):
BBK 2012 Seite 481
NWB SAAAE-10156