Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
NWB Nr. 6 vom Seite 495

Bilanzierungsklauseln bei der GmbH & Co. KG

Gesellschaftsvertragliche Regulierung von Gewinnermittlung und Gewinnverwendung

Dr. Rüdiger Werner

Fragen der Bilanzierung sind in der GmbH & Co. KG aufgrund der vielfach divergierenden Interessen der Gesellschafter häufig Anlass für heftige Auseinandersetzungen. Um solche Konflikte zu vermeiden, empfiehlt es sich daher, die Problematik im Gesellschaftsvertrag detailliert zu regeln. Der nachfolgende Beitrag gibt einen Überblick über die bestehenden gesetzlichen Regelungen, den insoweit bestehenden Gestaltungsspielraum und die in einer solchen Klausel aufzunehmenden Regelungen.

I. Problemstellung

[i]Strukturelle Interessengegensätze bei FamilienunternehmenPrimär durch Erbteilung bedingt verteilen sich die Anteile am Unternehmen mit voranschreitendem Zeitablauf auf einen immer größer werdenden Kreis von Personen, von denen wiederum nur wenige auch in der Geschäftsführung aktiv sind. In diesem Fall besteht zwischen den geschäftsführenden und den nicht geschäftsführenden Familiengesellschaftern eine Prinzipal-Agent-Beziehung mit spezifischen Interessengegensätzen. Sind die Nur-Gesellschafter regelmäßig an hohen Ausschüttungen interessiert, bevorzugen die Gesellschafter-Geschäftsführer typischerweise eine Thesaurierung des Gewinns im Unternehmen, zumal sie durch ihr Geschäftsführergehalt über eine weitere Möglic...