Editorial
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
das Vorhaben, die Richtlinie 2010/24/EU des Rates vom über die Amtshilfe bei der Beitreibung von Forderungen in Bezug auf bestimmte Steuern, Abgaben und sonstige Maßnahmen (Beitreibungsrichtlinie) in deutsches Recht umzusetzen, ist unter neuem Namen zum diesjährigen Jahressteuergesetz mutiert. Christian Merker bringt die zahlreichen Einzelmaßnahmen, die der Gesetzgeber im Beitreibungsrichtlinie-Umsetzungsgesetz gebündelt hat, auf den Punkt. Der Bundesrat hat am aber nicht nur diesem Gesetz zugestimmt, sondern auch der Zweiten Verordnung zur Änderung steuerlicher Verordnungen und dem Dritten Gesetz zur Änderung des Umsatzsteuergesetzes grünes Licht gegeben. Die steuerrechtlichen Änderungen, die sich dahinter im Einzelnen verbergen, werden in dem Beitrag ebenfalls vorgestellt.
Der Gesetzgeber hat das Steuerrecht immer wieder auf seiner Agenda – sei das Ergebnis nun ein klassisches Omnibusgesetz oder eine schon länger in Aussicht gestellte Reform. Dennoch gibt es einige wenige Bereiche, die bisher gesetzlich nicht geregelt sind. Einer davon ist das von der finanzgerichtlichen Rechtsprechung entwickelte Rechtsinstitut der Betriebsaufspaltung. Wie jedes andere Unternehmen können auch Besitz- und Betriebsunternehmen in wirtschaftliche Schwierigkeiten bis hin zur Zahlungsunfähigkeit geraten. Wer in der steuerrechtlichen Literatur nach Aufsätzen zum Thema Betriebsaufspaltung und Insolvenz sucht, hatte bisher wenig Erfolg. Diese Lücke schließt Andrea Schuster mit ihrer kompakten Untersuchung, die sich auch der Frage widmet, ob die Aufdeckung der stillen Reserven bei Beendigung der Betriebsaufspaltung infolge Insolvenz vermieden werden kann.
Bevor es aber so weit kommt, kann die Bilanzanalyse eingesetzt werden, um u. a. die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage eines Unternehmens zu untersuchen, etwa im Vorfeld einer Kreditvergabe oder bei der Bonitätsbeurteilung. Das detektivische Unterfangen einer solchen Analyse kann dem Bilanzanalysten zudem helfen, Wachstumsmöglichkeiten und Entwicklungspotenziale zu identifizieren. Benjamin Cortez und Thorsten Vogel erläutern die Vorgehensweise und Methoden der externen Bilanzanalyse ebenso wie deren Grenzen als wichtiges Instrument zur Beurteilung von Unternehmen.
Das Redaktionsteam wünscht allen Leserinnen und Lesern einen guten Start in ein glückliches und erfolgreiches Jahr 2012!
Ihre
Sabine Himmelberg
Fundstelle(n):
SteuerStud 1/2012 Seite 1
WAAAD-98110