Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
BBK Nr. 14 vom Seite 687 Fach 21 Seite 6031

Zur Neuausrichtung der Kostenrechnung - vom Datenfriedhof zum selektiven Rechnungswesen

von Prof. Dr. Jürgen Weber, Koblenz

Die Kostenrechnung ist aus deutschen Unternehmen nicht wegzudenken - bis vor kurzem wäre niemand auf den Gedanken gekommen, an dieser Aussage könne vielleicht etwas nicht stimmen. Auch das international stark beachtete Buch von Kaplan/Johnson (”Relevance lost”, Boston, Mass. 1987) änderte hieran nach Meinung vieler deutscher Kostenrechner nichts: Die USA hätten bezüglich Kostenrechnung erheblichen Nachholbedarf, unsere Kostenrechnung sei ein Grund für die hohe Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft - ein fundiertes Urteil?

I. Kostenrechnung als Fels in der Brandung?

Die deutsche Kostenrechnung steht wie ein Fels in der Brandung, unverrückbar, auch den stärksten Stürmen trotzend. Sucht man nach den Gründen, so sind sie nicht in der Kostenrechnung selbst, sondern primär in deren Umfeld in den Unternehmen zu suchen: Als ”Rückgrat” der Führung trifft man durchweg auf ein ausgebautes Planungssystem. Stark ausdifferenziert dienen Kosten- und Erlöspläne dazu, das Unternehmen führbar zu halten. Ein solches Planungssystem aufzubauen und in sich stimmig zu machen, erfordert Zeit und (viel) Geld. Funktioniert es, besteht wenig Anreiz, es wieder zu ändern oder s...