Finanzgericht Düsseldorf Urteil v. - 10 K 1723/08 Kg
Gesetze: EStG § 1 Abs. 3EStG § 62 Abs. 1 Nr. 2 Buchst. bEStG § 63 Abs. 1 Satz 3EStG § 65 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2
VO (EWG) Nr. 1408/71 Art. 1 Buchst. a
VO (EWG) Nr. 1408/71 Art. 13 Abs. 1 Satz 1
VO (EWG) Nr. 1408/71 Art. 13 Abs. 2 Buchst. a
VO (EWG) Nr. 1408/71 Art. 14a Nr. 1 Buchst. a
VO (EWG) Nr. 1408/71 Art. 14c Buchst. a
VO (EWG) Nr. 1408/71 Art. 14c Buchst. b
VO (EWG) Nr. 1408/71 Art. 76 Abs. 1
VO (EWG) Nr. 574/72 Art. 10 Abs. 1 Buchst. b
Kindergeldanspruch eines polnischen Staatsbürgers – Anwendbarkeit des deutschen Kindergeldrechts nach der VO (EWG) 1408/71
und Anrechnung des polnischen Kindergelds
Leitsatz
Ein unbeschränkt steuerpflichtiger polnischer Arbeiternehmer mit Familienwohnsitz in Polen hat für die Zeiten, in denen er
eine sozialversicherungspflichtige nichtselbständigen Tätigkeit im Inland ausgeübt und tatsächlich Sozialversicherungsbeiträge
gezahlt hat, Anspruch auf deutsches Kindergeld.
Nach der VO (EWG) 1408/71 unterliegt der Arbeitnehmer für diese Zeiten ungeachtet der gleichzeitigen Mitgliedschaft in der
polnischen Sozialversicherung der Landwirte ausschließlich den Rechtsvorschriften des Staates der nichtselbständigen Beschäftigung.
Der Kindergeldanspruch wird aufgrund des Vorrangs der Regelungen der VO (EWG) 1408/71 nicht gemäß § 65 Abs. 1 Satz 1 Nr.
2 EStG durch die Gewährung von Familienleistungen in Polen ausgeschlossen.
Der deutsche Kindergeldanspruch ist aber um die in Polen vorgesehenen Familienleistungen zu kürzen.
Auf diese Entscheidung wird Bezug genommen in folgenden Gerichtsentscheidungen:
Fundstelle(n): YAAAD-81545
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