Zuflusszeitpunkt von Arbeitslohn bei verdeckter Einlage eines Aktienoptionsrechts in eine Kapitalgesellschaft
Leitsatz
1. Wurden einem Arbeitnehmer i. R. d. Arbeitsverhältnisses nicht handelbare Aktienoptionsrechte eingeräumt, hat der Arbeitnehmer
diese noch nicht ausübbaren Optionsrechte im Weg einer verdeckten Einlage auf eine GmbH übertragen, an der er zu 100 % beteiligt
ist, und übt die GmbH die Optionsrechte in einem Folgejahr aus, so fließt der durch die Ausübung der Optionsrechte realisierte
geldwerte Vorteil dem Arbeitnehmer erst in diesem Folgejahr zu; insoweit ist unerheblich, mit welchem Wert die GmbH das Optionsrecht
bewertet bzw. bilanziert hat.
2. Eine verdeckte Einlage von als Arbeitslohn zu behandelnden Aktienoptionsrechten stellt i. R. d. § 11 Abs. 1 S. 1 EStG keine
veräußerungsgleiche Verfügung über einen geldwerten Vorteil dar. Sie führt nicht in einer Weise zu einer objektiven Bereicherung,
dass von einem Zufluss eines geldwerten Vorteils i. S. d. § 11 Abs. 1 S. 1 EStG gesprochen werden kann (Ausführungen zur Abgrenzung
einer verdeckten Einlage von einer entgeltlichen bzw. teilentgeltlichen Veräußerung von Aktienoptionsrechten).
Auf diese Entscheidung wird Bezug genommen in folgenden Gerichtsentscheidungen:
Fundstelle(n): DStRE 2012 S. 17 Nr. 1 DStZ 2011 S. 303 Nr. 9 EFG 2011 S. 702 Nr. 8 Ubg 2012 S. 124 Nr. 2 JAAAD-60843
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