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Gewinnschuldverschreibung
G. (Gewinnobligation, income bond, participation bond) ist eine Industrieobligation (Obligation), bei der neben der Tilgung Zinsansprüche gewährt werden, die ganz oder teilweise gewinn- oder dividendenabhängig sind. Sie bringt „die Rechte der Gläubiger mit Gewinnanteilen von Aktionären in Verbindung” (§ 221 Abs. 1 AktG).
Der Gewinnobligationär nimmt am Geschäftsgang der Gesellschaft teil: In Zeiten guter (schlechter) Gewinne liegt der Zinssatz der Gewinnobligation über (unter) dem Kapitalmarktsatz. Die Gewinnbeteiligung des Zeichners kann folgendermaßen geregelt sein:
Participation bond:
Zinssatz = Basiszins + dividendenabhängiger Zusatzzins
Income bond:
Zinssatz ist in voller Höhe gewinnabhängig
Reine G. sind in Deutschland selten. Ein Beispiel ist die 5 %ige Wandelanleihe der Bayer AG von 1969. Sie sah eine Festverzinsung von 5 % vor. Dazu kam eine Zusatzverzinsung von 0,25 % für jeden Prozentpunkt Stammaktien-Dividende über 11 % hinaus. Im Geschäftsjahr 1983 entfielen auf die → Stammaktien 14 % Dividende. Somit erhielten die Gewinnobligationäre 5 + 3 · 0,25 = 5,75 %.
K.-D. Däumler/J. Grabe, Betriebliche Finanzwirtschaft.