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Lexikon - Stand: 14.12.2010

Agency-Theorie

Prof. Jürgen Grabe und Prof. Dr. Ute Vanini

zählt zu den zentralen Controlling-Theorien und untersucht die vertraglichen Beziehungen zwischen einem Auftraggeber (Prinzipal) und einem oder mehreren Auftragnehmern (Agenten). Prinzipal-Agenten-Beziehungen finden sich zwischen Eigentümern und der Geschäftsführung eines Unternehmens, Unternehmens- und Bereichsleitung sowie Vorgesetzten und Mitarbeitern. Unter den Annahmen, dass Zielkonflikte zwischen dem Prinzipal und dem Agenten bestehen und dass der Agent opportunistisch handelt sowie einen Informationsvorsprung gegenüber dem Prinzipal besitzt (Informationsasymmetrie), versucht der Prinzipal durch eine geschickte Gestaltung der Verträge mit dem Agenten und dem Setzen entsprechender Anreize seine Agency-Kosten zu minimieren. Agency-Kosten entstehen, da der Agent eigene Ziele verfolgt und aufgrund seines Informationsvorsprungs versucht, sein eigenes Arbeitsleid zu minimieren.

Man unterscheidet eine positive A., die tatsächliche Agency-Beziehungen empirisch beschreibt und erklärt, und eine normative A., die eine optimale Vertragsgestaltung auf der Grundlage formal-analytischer Modelle abzuleiten versucht.