Gesonderte Feststellung des verbleibenden Verlustabzugs zur Einkommensteuer
Leitsatz
Durch die Abgabe einer gesetzlich vorgeschriebenen Steuererklärung (hier: Erklärung zur gesonderten Feststellung des verbleibenden
Verlustabzugs zur Einkommensteuer) wird der Ablauf der Feststellungsfrist nicht nach § 171 Abs. 3 AO gehemmt.
Als Antrag im Sinne dieser Vorschrift sind nur solche Willensbekundungen zu verstehen, die ein Tätigwerden der Finanzbehörde
außerhalb des infolge der Amtsmaxime ohnehin gebotenen Verwaltungshandels auslösen sollen.
Die Ablaufhemmung nach § 171 Abs. 3a AO setzt voraus, dass der angefochtene Steuerbescheid zu einem noch nicht verjährten
Zeitpunkt erlassen wurde.
Ein pflichtwidriges Unterlassen der gesonderten Verlustfeststellung vor Ablauf der Feststellungsfrist i, S. d. § 10d Abs.
4 Satz 6 EStG i.d.F. des JStG 2007 liegt nicht vor, wenn die Finanzbehörde bei einer am 30.12. eingegangenen Erklärung ungeachtet
des drohenden Ablaufs der Feststellungsfrist den Verlustabzug nicht bereits am darauf folgenden Tag feststellt.
Auf diese Entscheidung wird Bezug genommen in folgenden Gerichtsentscheidungen:
Fundstelle(n): BB 2010 S. 2270 Nr. 38 EFG 2010 S. 1855 Nr. 22 IAAAD-52577
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