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NWB Nr. 37 vom Seite 2959

Beweiskraft systematisch-redundanter Verprobungsansätze

Die neue Prüfungstechnik in der Praxis

Andreas Wähnert

Einige Jahre nach Einführung der digitalen Außenprüfung wird langsam klar, wie viele wichtige Fragen die elektronische Datenverwaltung im Besteuerungsverhältnis aufwirft. Auf der einen Seite bekommen die Ordnungsvorschriften ein ganz anderes Gesicht: Sind z. B. fortlaufend durchnummerierte Tagesendsummenbons noch ein ausreichender Nachweis der Einnahmenvollständigkeit bei modernen Kassensystemen? Auf der anderen Seite wird die Prüfungsstrategie der Außenprüfer kritisch hinterfragt: Sollte im Zeitalter leistungsfähiger Vorsysteme (z. B. Warenwirtschaft) die Prüfung der Einnahmenvollständigkeit auf Betriebe mit Bargeschäften begrenzt bleiben? In der täglichen Prüfungspraxis prallen beide Seiten schließlich mit folgenden Unsicherheiten aufeinander: Wie sind Vertrauensvorschuss und Beweislast im digitalen Zeitalter zu beurteilen und welchen Beweiswert haben moderne Prüfungsansätze?

I. Ordnungsmäßigkeit und Prüfbarkeit

[i]Erfordernis strenger Ordnungsvorschriften aufgrund der TreuhandsteuernDer Gesetzgeber hat die Ordnungsvorschriften für Besteuerungsunterlagen mit den Kernpunkten „richtig, vollständig, unsaldiert, zeitnah und geordnet” streng gefasst, weil die 8,4 Mio. Unternehmen in Deutschland (Monatsbericht des BMF Juni...