IFRS Essentials
1. Aufl. 2010
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IAS 29 Rechnungslegung in Hochinflationsländern
1. Einleitung
Die kaufkraftorientierte Rechnungslegung in Ländern mit Hochinflation (Hyperinflation), mit dem Ziel der Scheingewinneliminierung, wird in IAS 29 geregelt. Aus der Sicht des deutschen und österreichischen Anwenders sind diese Regelungen nur insoweit relevant, als es um zu konsolidierende Unternehmen in Ländern mit Hochflation geht. In derartigen Fällen ist die Bilanz des Beteiligungsunternehmens zuerst um die Inflationseffekte zu bereinigen und erst danach die Währungsumrechnung durchzuführen.
2. Anwendung bei Beteiligungsunternehmen: 7-Stufen-Ansatz
Schritt 1: Vorliegen von Hochinflation?
Damit IAS 29 zur Anwendung gelangt, muss Hochinflation vorliegen. Eine Inflationsrate, welche kumuliert über 3 Jahre in der Nähe von 100 % liegt, ist nicht notwendigerweise, aber regelmäßig der härteste Indikator (IAS 29.3e). Eine über 50 % liegende, aber stark steigende, Inflationsrate kann ebenfalls für Hochinflation sprechen.
Schritt 2: Auswahl eines Preisindexes
Für die Kaufkraftanpassung ist ein allgemeiner Preisindex heranzuziehen. Existieren mehrere Preisindizes (z. B. Industriegüter, Konsumgüter usw.), so ist die Auswahl des zutreffenden Index eine Frage des sa...