Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
NWB Nr. 2 vom Seite 112

Die erweiterte gewerbesteuerliche Kürzung

Grundstücksunternehmen

Thomas Schöneborn

Die erweiterte Kürzung des gewerblichen Gewinns nach § 9 Nr. 1 Satz 2–6 GewStG ist eine gewerbesteuerliche Besonderheit und bei grundbesitzenden Unternehmen in der Praxis häufig anzutreffen. Betroffen sind hiervon nicht nur die klassischen Wohnungsbau- und Vermietungsgesellschaften, sondern vielfach auch rein grundbesitzverwaltende Gesellschaften im Rahmen von Konzernverbünden und Betriebsaufspaltungen. Unter welchen Voraussetzungen die erweiterte Kürzung vorzunehmen ist, wie in Fällen der Betriebsaufspaltung und im Organkreis zu verfahren ist und welche Tätigkeiten das Grundstücksunternehmen ausüben darf, führt dieser Beitrag anhand diverser Beispiels- und Praxisfälle aus.

I. Hintergrund

[i]Gleichstellung von GesellschaftsformenSinn und Zweck der Norm des § 9 Nr. 1 Satz 2 GewStG ist die Gleichstellung von Gesellschaftsformen, die nahezu ausschließlich ihre Erträge aus einer grundbesitzverwaltenden Tätigkeit beziehen, aber qua Rechtsform der Gewerbesteuer unterliegen (insbesondere Kapitalgesellschaften nach § 2 Abs. 2 Satz 1 GewStG und gewerblich geprägte Personengesellschaften nach § 2 Abs. 1 Satz 2 GewStG i. V. mit § 15 Abs. 3 Nr. 2 EStG) mit denjenigen – vergleichbaren – „Unternehmensformen”, die derselben Tätigkeit nachgehen, ohne schon per Rechtsform der Gewerbesteuer zu unterfallen (wie die...