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BFuP Nr. 4 vom Seite 403

Das allgemeine Zustands-Grenzpreismodell zur Bewertung von Unternehmen bei beidseitigen Agency-Konflikten

Von Dr. Petra Inwinkl, Wien,, Dipl.-Kfm. Dennis Kortebusch, PaderbornWissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere externes Rechnungswesen, Universität Paderborn, Warburger Str. 100, 33098 Paderborn, E-Mail: dennis.kortebusch@notes.uni-paderborn.de und Prof. Dr. Dr. Georg Schneider, Paderborn

Im Rahmen der Unternehmensbewertung nimmt die funktionale Unternehmensbewertungslehre, die die Zweckabhängigkeit subjektiver Unternehmenswerte betont, in Situationen, in denen keine perfekten Märkte vorliegen, eine wichtige Rolle ein. Ein innovatives Verfahren dieser Art ist das von Hering entwickelte allgemeine Zustands-Grenzpreismodell (ZGPM). Dieses ist von der Literatur für den Fall einseitiger Agency-Konflikte auf Seiten des Bewertungsobjekts erweitert worden. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit dem in der Praxis wohl recht häufig auftretenden Fall beidseitiger Agency-Konflikte. Diese liegen sowohl bei dem Bewertungssubjekt als auch bei dem Bewertungsobjekt vor. Die Untersuchung zeigt erstmals eine umfassende Charakterisierung der beschriebenen Bewertungssituation und leitet für drei mögliche Übernahmeszenarien Bewertungsformeln ab. Es wird damit insbesondere gezeigt, daß bei Auftreten beidseitiger Agency-Konflikte die Organisationsform bei Durchführung der Wertermittlung des erworbenen Unternehmens nicht vernachlässigt werden darf.

1 Einleitung

Eine zentrale Frage der betriebswirtschaftlichen Forschung und Praxis stellt die Bewertung von...