Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
BFuP Nr. 3 vom Seite 322

Determinanten zur Wechsel- und Bleibebereitschaft von privaten Endverbrauchern im deutschen Strommarkt

Von Prof. Dr. Matthias Dressler, KielProfessor für Marketing und Management am Institut für Internationale Betriebswirtschaftslehre, University of Applied Sciences Kiel, Sokratesplatz 2, 24149 Kiel, E-Mail: Matthias. Dressler@fh-kiel.de und Dipl.-Ing. (FH) Christian Nickenig, Kiel

Auf dem deutschen Strommarkt sollen Kundenbindungsprogramme eine Abwanderung zu einem konkurrierenden Unternehmen verhindern. Aufgrund der Liberalisierung des Strommarktes ist es den Endverbrauchern seit 1998 freigestellt, einen Stromanbieter eigenständig zu wählen. Aus wissenschaftlicher Sicht ist bisher jedoch wenig über die Gründe bekannt, die einen Konsumenten dazu veranlassen, eine Veränderung in seiner aktuellen Konsumenten-Lieferanten-Geschäftsbeziehung in Erwägung zu ziehen. Die Studie extrahiert Determinanten auf die Wechsel- und Bleibebereitschaft von privaten Stromverbrauchern auf dem deutschen Strommarkt, die dabei einen fördernden bzw. hemmenden Einfluß ausüben.

1 Einführung

Die Grundversorgung mit Elektrizität durch staatlich anerkannte Gebietsmonopole wurde 1998 durch eine entsprechende EU-Binnenmarktrichtlinie und durch das Gesetz zur Neuregelung des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) aufgelöst. Seit diesem Zeitpunkt steht es den Endverbrauchern offen, einen Stromlieferanten selbstständig zu wählen. Jüngste Erhebungen zur Kundenzufriedenheit zeigen, daß private Konsumenten den Stromanbieter selten wechseln. Die aktuelle Wechselquote liegt in Deutschland bei 4,8 %