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SteuerStud Nr. 3 vom Seite 121

Einführung in das Europäische Sekundärrecht im Bereich der direkten Steuern

von Dr. Florian Haase, M.I.Tax, Hamburg

Der Einfluss des Europarechts auf das deutsche nationale Steuerrecht ist inzwischen hinlänglich bekannt und zunehmend Gegenstand literarischer Erörterungen. Dies gilt jedoch vor allem hinsichtlich des Europäischen Primärrechts, d. h. der Grundfreiheiten des EG-Vertrags, sowie hinsichtlich der Judikate des Europäischen Gerichtshofs. Der nachstehende Beitrag soll eine Lücke in der Ausbildungsliteratur schließen und stellt die zentralen Regelungen des Europäischen Sekundärrechts (das meint die in der Praxis bedeutsamsten Richtlinien der EG) und ihre Umsetzung im internationalen Steuerrecht Deutschlands dar. S. 122

I. Fusionsrichtlinie

1. Historie und Zwecksetzung

Die sog. Fusionsrichtlinie ist ebenso wie die Mutter-Tochter-Richtlinie und die EU-Schiedskonvention Teil der ersten großen und bis heute bedeutsamsten Harmonisierungsinitiative auf dem Gebiet der direkten Steuern innerhalb der Europäischen Union.

Die Richtlinientrias in ihrem ursprünglichen Gewand datiert vom und konzentriert sich auf die Unternehmensbesteuerung. Die Fusionsrichtlinie stellt in diesem Rahmen durch eine unter bestimmten Voraussetzungen gewährte Buchwertverknüpfung sicher, dass in den Fällen der grenzüber...