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SteuerStud Nr. 11 vom Seite 533

Die Zinsschranke als fragwürdige Innovation der Unternehmensteuerreform 2008

von Daniel Drissen, Düsseldorf

Die Zinsschranke gehört zu den kontrovers diskutierten Neuerungen der Unternehmensteuerreform 2008. Neben erheblichen verfassungs- und europarechtlichen Bedenken wird im Schrifttum vor allem die unzureichende gesetzliche Umsetzung kritisiert, die zu zahlreichen Anwendungsproblemen führt. Auch das mittlerweile veröffentlichte BMF-Schreiben lässt noch viele Detailfragen unbeantwortet. Dieser Beitrag stellt die Funktions- und Wirkungsweise der Zinsschranke dar und wirft einen Blick auf die verbleibenden Anwendungsprobleme sowie die im Einzelfall erheblichen wirtschaftlichen Folgen, die die komplexe Regelung nach sich zieht. S. 534

I. Einführung

Erklärtes Ziel der Unternehmensteuerreform 2008 ist die Steigerung der Attraktivität des deutschen Wirtschaftsstandortes durch Senkung der nominalen Steuerbelastung. Die dadurch erhoffte Verbesserung der internationalen steuerlichen Wettbewerbsfähigkeit und Verringerung der Attraktivität von Gewinnverlagerungen ins Ausland soll zur Erhaltung und Erweiterung des deutschen Steuersubstrats führen. Flankierend zur Senkung des Körperschaftsteuersatzes ist zur Erreichung dieses Ziels nach Ansicht des Gesetzgebers e...