Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
BBK Nr. 16 vom Seite 837 Fach 9 Seite 2226

Bewertung von Vorräten mit Gängigkeitsabschlägen

Fallbeispiel zur Teilwertermittlung

Rüdiger Happe

Die Vorratsbewertung gehört zu den Problemfeldern, die im Zuge nahezu jeder Betriebsprüfung aufgegriffen werden und regelmäßig zu Beanstandungen vonseiten der Prüfer führen. Bereits die Ermittlung der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten schafft viele Zweifelsfälle. Sollen diese Wertansätze durch pauschale Gängigkeitsabschläge im Rahmen von Teilwertabschreibungen unterschritten werden, ist der Streit vorprogrammiert. Der Beitrag zeigt neben den methodischen Grundlagen anhand eines Fallbeispiels, wie eine Teilwertermittlung erfolgen kann.

I. Einführung

Der notwendige Abschreibungsbedarf des Vorratsvermögens bestimmt sich in der Praxis häufig danach, inwieweit die Waren oder Fertigerzeugnisse künftig noch verkäuflich oder verwendbar sind. Hierdurch wird dem handelsrechtlichen Vorsichtsprinzip Rechnung getragen, indem die Zinsen für die Kapitalbindung, Lagerkosten oder die Risiken einer beschränkten wirtschaftlichen Verwertbarkeit berücksichtigt werden. Der Abschreibungsbedarf wird dabei vergangenheitsorientiert abgeleitet aus dem Zeitpunkt der letzten Lagerbewegung oder zukunftsorientiert aus dem Zeitraum, für den ein Bestand noch ausreichen wird (sog...