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Steuern, Ethik und Ökonomie
Normative Aussagen zur Besteuerung lassen sich keinesfalls aus einer „Natur der Sache” ableiten, sondern beruhen auf Wertungen. Deren Transparenz ist Voraussetzung dafür, daß Argumente zur Gestaltung des Steuersystems wissenschaftlich diskutiert werden können. Der Ausgangswertung des vorliegenden Beitrags entspricht die gleichmäßige Besteuerung realisierten Vermögenszugangs in einer zentralen Einkommensteuer; Abweichungen verlangen hiernach plausible, mehrheitsfähige Begründungen. Aus der Vielzahl steuerkonzeptioneller Probleme werden auf dieser Basis diskutiert: die Alternativen Einkommen- und Konsumsteuer, Zweifelsfragen der Gleichmäßigkeit der Besteuerung, Einwirkungen des Sozialstaatsprinzips, die Familienbesteuerung und das Trennungsprinzip bei Kapitalgesellschaften.
1 Ausgangspunkte
1.1 Zur Relevanz der Ethik in der Betriebswirtschaftlichen Steuerlehre
Ungeachtet möglicher Zwischenrufe wie „Schuster, bleib bei deinen Leisten” und kollegialer Empfehlung einer Arbeitsteilung erscheinen Stellungnahmen aus der Ökonomie über ethisches steuerbezogenes Verhalten zweckmäßig. Solche Aussagen betreffen „Normen, Werte und Werturteile, mit denen Handlungen als positiv oder negativ in bezug ...