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BFuP Nr. 4 vom Seite 400

Corporate Governance im internationalen Wettbewerb: Bewertung des deutschen Governance-Systems aus der Sicht institutioneller Anleger

Dipl.-Volksw. Gerald Segler, Hannover, Dr. Andreas Wald, Oestrich-Winkel und Prof. Dr. Jürgen Weibler, Hagen/Westfalen

Dem mitbestimmten Corporate Governance-System Deutschlands werden im internationalen Wettbewerb um Investitionen Nachteile gegenüber dem dominierenden amerikanischen System zugeschrieben. Durch die starke Zunahme der professionellen Verwaltung privater Vermögen tritt mit den institutionellen Investoren eine zusehends bedeutendere Anspruchsgruppe in den Vordergrund. In diesem Beitrag wird die Attraktivität des deutschen Systems aus der Sicht institutioneller Anleger untersucht. In einer komparativen Analyse wird geprüft, ob das deutsche System auf den für institutionelle Investoren relevanten Dimensionen gegenüber dem amerikanischen System unterlegen ist. Es zeigt sich, daß sich die Überlegenheit des amerikanischen Systems nicht eindeutig nachweisen läßt. Beide Systeme zeigen darüber hinaus Anpassungstendenzen, die durch die jüngeren Reformen verstärkt wurden.

1 Einleitung

Die Häufung von Unternehmenszusammenbrüchen in Folge von Bilanzskandalen hat zu einem zunehmenden Interesse an Fragen der Corporate Governance geführt. Die Gesetzgeber haben reagiert und mit dem Sarbanes-Oxley Act (SOA) in den USA und dem Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) eine Reihe von Reformen initiiert, die...