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NWB Nr. 36 vom Seite 3117 Fach 2 Seite 9419

Internationale Funktionsverlagerungen

Die Besteuerung von Gewinnpotenzialen bei grenzüberschreitenden Funktionsverlagerungen im Konzern

Professor Dr. Holger Jenzen

Die zunehmende Internationalisierung der deutschen Wirtschaft geht einher mit vielfältigen Veränderungen in den gesellschaftsrechtlichen und organisatorischen Strukturen mittelständischer Unternehmen. Produktionsstandorte werden verlagert, Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten werden international optimiert, Lagerfunktionen zentralisiert, Einkaufsvorteile gebündelt. Aus Sicht der deutschen Finanzverwaltung birgt jede grenzüberschreitende Verlagerung betrieblicher Funktionen die Gefahr, Steueraufkommen zu verlieren. Bereits nach geltendem Recht unterliegt daher die Verlagerung materieller und immaterieller Wirtschaftsgüter an nahe stehende Personen im Ausland dem Maßstab des Fremdvergleichs. Wird dieser nicht gewahrt, kommt es zu steuerlichen Gewinnkorrekturen. Mit der Unternehmensteuerreform 2008 etablieren Gesetzgeber und Finanzverwaltung im deutschen Außensteuerrecht ein neues Regime zur Erfassung grenzüberschreitender Funktionsverlagerungen. Die Einzelbewertung der übertragenen Wirtschaftsgüter wird verdrängt durch die Erfassung eines Transferpakets als Ganzes. Die Bewertung des mit dem Transferpaket verlagerten Gewinnpotenzials erfolgt nach d...BGBl 2007 I S. 1912