Wirtschaften bedeutet immer das „Umgehen” mit Stoffen und Energien. In jüngster Zeit wird die Verknappung nicht erneuerbarer natürlicher Ressourcen allerdings spürbarer, und die Verfügbarkeitsprobleme an Rohstoffen und Energieträgern nehmen zu. Dies schlägt sich u. a. auch in stark steigenden Materialeinzelkosten nieder. Eine andere Entwicklung ist fast zur Normalität geworden: Seit den achtziger Jahren sind die Entsorgungskosten nicht gesunken, sondern steigen latent. Dies zwingt Unternehmer zunehmend dazu, das Material effizienter zu verwenden und Abfälle zu minimieren, wobei diese Ziele in einem eindeutigen Zusammenhang stehen: Wer Abfälle vermeiden will, muss die Materialeffizienz erhöhen. Dies sollte vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Ziele der Unternehmen zu sehen sein. Ein für diese Zwecke geeignetes Controlling-Instrument stellt die Materialverlustkostenrechnung dar. In diesem Beitrag werden zunächst zentrale Zusammenhänge und Kategorien der Materialverlustkostenrechnung erläutert und – darauf aufbauend – das Controllingkonzept vorgestellt. S. 268