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BBV Nr. 10 vom Seite 306

Zerobonds: Renaissance einer Anleiheform zur Steueroptimierung der privaten Geldanlage

Den Folgen des geminderten Sparerfreibetrags wirkungsvoll begegnen

von Robert Kracht, Bonn

Zerobonds – auch „Zeros” oder „Nullkupon-Anleihen” genannt – waren bis vor einigen Monaten eher in Auslandsdepots gefragt, da der Aufwand der Wiederanlage von Zinsen entfällt und sie zumeist auch die Kontrollen durch die EU-Zinsrichtlinie umgehen. Jetzt fokussieren sich auch heimische Anleger wieder auf Zeros, da sie die Steuerlast vollständig in die Zukunft verlagern – ein Argument, das angesichts des ab 2007 fast halbierten Sparerfreibetrags und des sinkenden Freistellungsvolumens stärker punktet. Nachfolgend werden Vorzüge und Nachteile dieser Anleihen aus Anlegersicht erläutert und steuerliche Gestaltungsspielräume aufgezeigt.

I. Grundfunktion von Zerobonds

Nullkupon-Anleihen sind Schuldverschreibungen, die keine laufende Zinszahlung zu festen Terminen an den Gläubiger vorsehen. Sie beinhalten daher auch keine Kupons. Als Gegenleistung für den Verzicht auf laufende Erträge erfolgt bei Fälligkeit der Anleihe eine Nachzahlung der Zins- und Zinseszinsen für die gesamte Laufzeit in einer Summe.

Hierbei bestehen zwei Varianten, die sich wirtschaftlich jedoch nicht unterscheiden:

  1. Bei einer abgezinsten Anleihe wird der Nennwert bei Fälligkeit au...