Keine Entkräftung des Anscheinsbeweises der privaten Nutzung eines betrieblichen Pkw durch bloße gegenteilige Behauptung,
wenn weitere private Pkw vorhanden sind
Leitsatz
Zur Beurteilung, ob ein betrieblich genutzter Pkw durch einen Arbeitnehmer auch privat mitbenutzt wird, sind die Grundsätze
über den Anscheinsbeweis heranzuziehen.
Ist die private Mitbenutzung eines betrieblichen Pkw möglich, so besteht ein allgemeiner Erfahrungssatz, dass eine private
Mitbenutzung auch tatsächlich erfolgt.
Durch den Umstand, dass als Gesellschafter-Geschäftsführer einer GmbH tätige Eheleute im Privatvermögen über zwei gleich
hochwertige ältere Pkw und vier Motorräder verfügen, wird der Anscheinsbeweis noch nicht entkräftet. Hierzu bedarf es vielmehr
der glaubhaften Darlegung, dass eine private Nutzung der betrieblichen Pkw ersichtlich überflüssig gewesen und deshalb nicht
in Frage gekommen wäre.
Die Behauptung, Privatfahrten ausschließlich mit anderen als den betrieblichen Pkw durchgeführt zu haben, reicht nicht aus,
um den Ansatz eines privaten Kfz-Nutzungsanteils auszuschließen.
Fundstelle(n): HAAAB-83797
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