Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
StuB Nr. 11 vom Seite 541

Internationale Rechnungslegung: kapitalmarkt- oder managementorientiert?

WP/StB Dr. Wolf-Dieter Hoffmann, Freiburg i. Br. und WP/StB Dr. Norbert Lüdenbach, CPA, Bonn
Die Kernthesen:
  • Die Antithese zwischen Informationsfunktion (US-GAAP) einerseits und Gläubigerschutz (HGB) andererseits mit der Folgerung, beide Rechnungslegungsziele seien inkompatibel und deshalb müsse das eine oder andere Rechnungslegungssystem zurücktreten, ist irreführend.

  • Niemand liefert Informationen um ihrer selbst willen, sondern nur deswegen, um Verhaltensweisen – hier Zahlungsströme – zu eigenem Nutzen zu generieren und zu leiten.

  • Die internationalen Rechnungslegungsstandards sind nicht kapitalmarkt-, sondern managementorientiert.

I. Einleitung

Die Rechnungslegung wird wie viele andere soziale Phänomene durch Schlagworte gesteuert. Zurzeit lautet die Devise Internationalisierung. Die „internationale” Rechnungslegung dient der Information der Kapitalanleger und sonst keinem anderen Zweck. Dadurch ist sie kapitalmarktorientiert – und das ist höherwertig als die Gläubigerschutzorientierung der EG-Richtlinie und des HGB. Punktum.

Die nachstehende Abhandlung will hinter diese „Logik” einige Fragezeichen setzen. Die Verfasser nehmen in Kauf, als ewig gestrige Bedenkenträger angesehen und belächelt zu werden. Wir gehen – um wenigstens dem Vorwurf der Realitätsblindheit zu entgehen – nicht d...