OFD München - S 1980 - 18 St 41

Investmentsteuergesetz;
Zweifelsfragen zum Zwischengewinn und zum Begriff des ausländischen Investmentvermögens

  1. Im Vorgriff auf die beabsichtigte Regelung im Einführungsschreiben zum InvStG ist für das erste volle Geschäftsjahr, für das bei dessen Anwendbarkeit das InvStG gelten würde, auf Beteiligungen an folgenden ausländischen Vermögen nicht das InvStG anzuwenden, sondern es gelten die allgemeinen Besteuerungsregeln:

    1. Vermögen von ausländischen Personengesellschaften mit Ausnahme solcher ausländischer Gesellschaften, die entweder selbst hinsichtlich ihrer Anlagepolitik Anforderungen unterliegen, die mit denen für Sondervermögen mit besonderen Risiken i. S. d. § 112 InvG vergleichbar sind (ausländische Single-Hedgefonds) oder die in andere Vermögen investieren, die ihrerseits hinsichtlich ihrer Anlagepolitik Anforderungen unterliegen, die mit denen für Sondervermögen mit besonderen Risiken i. S. d. § 112 InvG vergleichbar sind (ausländische Dach-Hedgefonds),

    2. Gesellschaftsvermögen von ausländischen Immobilienkapitalgesellschaften (z.B. REITs), deren Anteile an einer Börse zum amtlichen Markt zugelassen oder in einen anderen organisierten Markt einbezogen sind und die in ihrem Sitzstaat keiner Investmentaufsicht unterliegen, und

    3. Vermögen, die collaterized debt obligations (cdos) ausgeben, wenn nach den Vertragsbedingungen maximal 20 % des Vermögens der Emittentin vor Einlösung veräußert werden dürfen.

  2. Ausländische Vermögen der Nr. 1 haben den Zwischengewinn nur auf ausdrückliche Anforderung eines Anlegers oder des Bundesamtes für Finanzen zu ermitteln und bekannt zu machen.

  3. Inländische Spezial-Sondervermögen und ausländische Spezial-Investmentvermögen müssen den Zwischengewinn solange nicht ermitteln und bekannt machen, wie sie als inländische Anleger nur betriebliche Anleger oder Anleger haben, die von der Körperschaftsteuer befreit sind oder auf die § 2 Nr. 2 KStG anwendbar ist. Sofern Inländische Spezial-Sondervermögen und ausländische Spezial-Investmentvermögen den Zwischengewinn zu ermitteln und bekannt zu machen haben, muss dies nur für die Tage geschehen, an denen Anteile zurückgegeben oder veräußert werden.

  4. In- und ausländische Single- und Dach-Hedgefonds können bis zum von der Ermittlung und Bekanntmachung des Zwischengewinns absehen.

    Soweit nach den Nrn. 2 und 3 ein Zwischengewinn zu ermitteln und bekannt zu machen ist, sind nur die Erträge (Einnahmen und Ansprüche auf Einnahmen vermindert um die Werbungskosten) anzusetzen, die nach dem anfallen. Dies gilt auch in allen anderen Fällen der Ermittlung und Bekanntmachung des Zwischengewinns.

Dieses Schreiben entspricht dem IV C 1 – S 1980 – 1 – 15/05.

Inhaltlich gleichlautend
OFD München v. - S 1980 - 18 St 41
OFD Nürnberg v. - S 1980 - 14/St 31

Fundstelle(n):
XAAAB-55251