„Grundlegende” Bedeutung der IAS/IFRS für die Steuerbilanz nach der Rechtsprechung?

Erste Folgerungen aus dem BFH-Urteil vom 15. 9. 2004

Ertragsteuerliche Probleme grenzüberschreitender Unternehmen lassen sich heute ohne Einbeziehung der EuGH-Rechtsprechung kaum noch sachgerecht und abschließend beurteilen. Die Kompetenzen des EuGH auf dem Gebiet der Unternehmensbesteuerung werden zunehmend anerkannt. Mit dem Urteil des FG Hamburg vom 28. 11. 2003 erfolgte erstmals grundlegend ein mehrfacher Verweis auf die IAS/IFRS in einer steuerbilanziellen Sachfrage. Der BFH bekräftigte in seinem aktuellen Urteil vom 15.9.2004 seine Entscheidungskompetenz, hob die Vorentscheidung auf und wies die Klage ab.

I. Einführung

Das Recht der Europäischen Gemeinschaft durchdringt in zunehmendem Maße die deutsche Rechtsordnung. Das gegenwärtige deutsche Handelsbilanzrecht, über das Maßgeblichkeitsprinzip mit dem Bilanzsteuerrecht verbunden, basiert durch die 4. EG-Ric...